****** "Don`t say you love me<br>Strange faces will make me die<br>Close to a higher shine<br>Don`t say you cry"<br><br>2. Singleauskopplung aus Nightbird. Dass fast jeder andere Song eine bessere Wahl gewesen ware und hier trotzdem die Höchstwertung fällig ist, sagt alles über das Album, eine Legende der Popmusik und sicher DAS beste, das die Musikwelt in den letzten Jahren ausgeworfen hat. <br>Der Beginn mit dem Cher -Vocoder ist etwas tranig (obwohl der Unterschied zwischen Andy Bell und der anorganischen Schachtel ja nicht so riesig ist, gleiche Kostüme, gleiche Entourage, gleich abgetakelt, die beiden könnten sich gegenseitig vollwerig ersetzen, wenn mal einer krank werden sollte) , doch dann folgt die stilistisch bewährte Popsongstruktur, so lange Andy Bell daherhaucht und die Synthies durch die Landschaft funkeln, ist die Welt stets in ein schönes Licht getaucht. Hier ist hörbar, dass es eine Winterhymne darstellen soll (siehe auch VÖ-Termin), Kerzenschein und der Ausblick vor dem Kamin auf die stille, verschneite, verzauberte Schneelandschaft sind fast erlebbar. <br>Wer hier nein danke sagt, ist schlicht nicht kitschkompatibel.<br>Dem Song fehlt es jedoch etwas an einer klaren Linie, die sanfte Melodie suhlt sich sphärisch im süsslichen Hochgefühl der Unbestimmtheit ohne jemals auf den Punkt zu kommen. Kann sich nicht ganz entscheiden, ob es Ballade oder Midtempo-Elektronik sein will, aber wurscht, es hat trotzdem den genialen Nightbird-Sound meiner Musik-Götter, bei dem ich mich so zu Hause fühle wie bei keinen anderen Klängen.<br>Vielleicht ist bei dieser Nummer Andy Bell aber ganz einfach der falsche Sänger, hätten sie jemand anders überlassen sollen, vielleicht einer Girlgroup mit dickem Make-Up a la Atomic Kitten oder Girls Aloud. Vince könnte sowieso mal ein paar bekanntere Künstler fremdbeliefern, könnte mir eine ganze Reihe "In"-Artisten mit dem typischen Erasure-Sound ausgestattet vorstellen (die beiden angegrauten Herren müssen sich nun mal eingestehen, dass sie nicht mehr allzu vermarktungsfähig sind) etwa Mika, Gwen Stefani, Rihanna oder auch Britney Spears. Wäre ein Quantensprung von dem derzeitigen Timbaland-Minimalbeat-Zwanghaftoriginellsein-Einerlei und zugleich eine Rückbesinnung auf die glorreichen Wurzeln der Popmusik.<br><br>#14 in meinen Charts zur Jahreswende 2005/2006, insgesamt 15 Wochen.<br>In anderen Charts war es nicht gerade der Klimax der Bandgeschichte:<br>#15 in UK, #69 in Deutschland, #3 in der Ukraine, #9 in Litauen. |