****** Für mich war das neue Album von Mylène Farmer anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Erstmals seit dem Beginn ihrer Karriere ist Laurent Boutonnat nicht in die Arbeit an einem Album beteiligt, stattdessen hat sie sich (am erwähnenswertesten) RedOne geangelt, der uns schon die Lady Gaga Megahits "Poker Face" und "Bad Romance" geschenkt hat. Verliehen hat er seinen Glanz der genialen ersten Single "Oui mais... non", ebenso wie dem flotten, aber ebenso genialen "Lonely Lisa" (wenn die gute Lisa auch ein "früher Tod" ereilt, in Anspielung auf die viel zu kurze Dauer). <br>Eine Wiedervereinigung gibt es mit Moby, der bereits mit Mylène das Duett "Slipping Away (Crier la vie)" gesungen hat. Er hat mit Abstand die meisten Lieder komponiert und hat auch wirklich sein Können mit Bravour gezeigt, insbesondere bei "M'effondre" oder auch "Moi je veux..." und "Bleu noir". Etwas langweilig und fast unnötig hingegen wirken die beiden "Inse(é)parables", deren Arrangement nocheinmal überdacht gehört hätte. "N'aie plus d'amertume" und "Toi l'amour" hingegen sind durchaus solide und haben so ihren Reiz.<br>Weiters hat sie auch mit der britischen Band Archive zusammengearbeitet. Herausgekommen sind aber weniger optimistische Songs, vom eher öden "Light Me Up" über das hingegen interessant-orientalische "Leila" bis hin zum wirklich verstörenden, aber irgendwie auch coolen "Diabolique mon ange".<br><br>Alles in allem ein sehr unterschiedliches Album, in dem Mylène einmal nur zu gut gezeigt hat, dass sie sich auch erneuern kann. Auch wenn ich etwas Boutonnat schon vermisse, dieses künstlerische Abenteuer hat sich (größtenteils) gelohnt.<br><br>Edit: Fast genau zwei Jahre später muss ich sagen, dass die Songs mit Archive so ziemlich zum interessantesten gehören, was Mylène in den letzten paar Jahren gemacht hat. Außerdem haben sie mich auf diese mehr als nur einfach talentierten, grenzgenialen Künstler aufmerksam gemacht... :) Dernière édition: 13.12.2012 22:19 |